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REINTOXIN-THERAPIE
Bei einer Reintoxin-Therapie wird Schlangengift in homöopathischen Dosen, also völlig unschädlich für den menschlichen Organismus, verabreicht. Im Schlangengift wurden 50 verschiedene Stoffe nachgewiesen, die unterschiedliche Anwendungsgebiete ermöglichen.Viele weitere Substanzen, die in den Schlangengiften enthalten sind, beeinflussen unter anderem die Muskulatur, den Skelettaufbau, die Herzfunktion (Kardiotoxine), die Heilung von Rheuma und Atemwegserkrankungen sowie die vermehrte Bewegung der Leukozyten (Leucocydine). Durch eine Reintoxin-Therapie können deshalb verblüffende Erfolge erzielt werden.
Im Jahre 1827 wurde Schlangengift von Dr. Constantin Hering systematisch erforscht und seitdem als homöopathische Arznei in verschiedenen Verdünnungen eingesetzt. Etwa um 1900 beginnen erstmals Enzyme eine Bedeutung in der Heilkunde zu gewinnen. Es fanden diesbezüglich eine Reihe von Experimenten statt, in denen mittels injizierbarer pflanzlicher Enzymextrakte Erkrankungen behandelt wurden.
Erst ein Jahrhundert nach Herings Einführung von Schlangengiften in die Homöopathie gelang es schließlich (1937) Dr. Waldemar Diesing nach umfangreicher Forschung, die Schlangengifte von ihren Eiweißbrücken zu befreien (dem Lösungsfluidum der Giftdrüse), womit endlich der Gesamtkomplex der Schlangengiftenzyme der Heilkunde zur Verfügung stand; denn vordem enthielt das Rohgift 85 % Eiweiß, was einen therapeutischen Einsatz wegen der Gefahr allergischer Reaktionen unmöglich machte (Ausnahme: homöopathisch stark verdünnte Medikamente).
Bei den Reintoxinen, die als Arzneimittel eingesetzt werden, handelt es sich um reine Enzymkomplexe (von den therapeutisch unerwünschten Eiweißbrücken befreit), die mit einem speziellen fermentativen Verfahren vornehmlich aus Schlangen-, aber auch aus den Giften anderer Tiere (Kröten, Molche, Spinnen, Skorpione) gewonnen werden.
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