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LYMPHDRAINAGE
Diese Methode fußt auf der Saugaderlehre aus der Pfennig-Enzyklopädie
der Anatomie aus dem Jahre 1834. Lange Zeit in Vergessenheit geraten
hat sie dennoch eine weite Verbreitung gefunden und teilweise zu überraschenden
Erfolgen geführt. Seit 1976 spricht man nicht mehr von der Saugaderlehre
sondern von der Lymphlehre. Noch immer werden in der Behandlung neue
Anwendungsmöglichkeiten erschlossen.
Dr. Emil Vedder ist ein dänischer Biologe und Physiotherapeut,
der vor 60 Jahren die Halslymphknoten eines an chronischer Erkältung
leidenden Patienten massierte - gegen alle Regeln ärztlicher Lehre
der damaligen Zeit. Der Erfolg veranlaßte ihn, auch die Lymphknoten
anderer Bereiche zu behandeln. Dies war der Anfang der manuellen Lymphdrainage,
so wie sie heute gelehrt und praktiziert wird.
Das Lymphsystem ist gleichsam ein zweites Versorgungsnetz im
Organismus, neben dem Blutkreislauf. Es hat Stoffwechselfunktionen,
versorgt Zellen, die nicht unmittelbar an den Kreislauf angeschlossen
sind, mit Sauerstoff und Nährstoffen und transportiert die Abbauprodukte
wieder zurück in den Blutkreislauf, allerdings relativ schleppend
im Vergleich zum Blutstrom (innerhalb von 24 Stunden etwa 2 Liter Lymphe).
Schließlich gehört die Infektionsabwehr zu den wichtigsten
Aufgaben des Lymphsystems. Jeder wird sich beispielsweise an die geschwollenen
Lymphknoten in der Achsel erinnern, wenn sich eine Wunde am Finger
entzündet hat.
Von der normalen Zirkulation im Lymphgefäßsystem hängt
der Heilprozeß und die Gesundheit in entscheidender Weise ab.
Atmung und Muskeldruck wirken unter anderen wie ein Pump-Saugsystem
auf die Lymphgefäße und tragen zur Beförderung von
Nährstoffen oder auch zum Abtransport von Schlacken bei.
In unserem bewegungsarmen Leben werden die Lymphgefäße freilich
wenig in ihren Funktionen unterstützt. Und hier setzt die manuelle
Lymphdrainage ein. Es sind spiralförmig kreisende Pumpbewegungen
von Daumen und Hand mit einem an- und abschwellenden Massagedruck auf
der Haut. Die Bewegung ist monoton und langsam. Sie wird vom Patienten
als angenehm empfunden. Über-Nacht-Heilungen darf der Patient
allerdings nicht erwarten. Diese Form der Behandlung erfordert viel
Zeit und Geduld.
Anwendungsgebiete:
- Anregung der körpereigenen Abwehr
- allgemeine Regeneration
- depressive Stimmungsschwankungen
- rheumatisches Syndrom
- Stauungszustände im Körper
- Ödeme
- Unfallfolgen
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